Wenn du an die Heimat und was sie für dich bedeutet denkst, wann hast du dich am weitesten entfernt gefühlt?
Am weitesten weg fühle ich mich immer, wenn ich in irgendeiner hochemotionalen Situation die Sprachbarriere spüre, z.B. ein Autofahrer nimmt mir die Vorfahrt und mir fallen so schnell keine niederländischen Schimpfworte ein. Oder so zwischen den Zeilen hört frau eine Gemeinheit und es fehlt an Finesse, um darauf zu antworten. Und: Mangelnde Freundlichkeit im Alltag.
Wie hat es sich angefühlt, nach der kurzen/langen/intensiven Abwesenheit zurückzukehren?
Meine Heimat ist vor allem Hamburg und ich muss sagen, dass ich mich nun nach beinah elf Jahren Abwesenheit da nicht mehr so richtig zugehörig fühle. Mehr als Touristin. Das war anders; in den ersten Jahren hätte ich beinahe noch bei jedem Besuch den Boden geküsst!
Hast du woanders als an dem Ort, an dem du aufgewachsen bist, eine Heimat gefunden? Was macht diesen Ort zu deiner Heimat?
Ja. Meine Familie, also Mann und Tochter. Hund. Und ein Haus. Alles zusammen mehr zuhause als jemals zuvor.
Umgibst du dich, während du weg bist, mit etwas, was dich an die Heimat erinnert?
Ich schaffe jede Menge Lebensmittel über die Grenze. Es ist schon etwas besser geworden, außer in der Vorweihnachtszeit. Deutsche Kekse, Bioprodukte, Brot etc.
Und Bratwurst, Currywurst… Am besten gleich hinter der Grenze: Der erste Grill ist uns.
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